Zu „Das Heilende Bewusstsein“

Hier wird, da die Frage wirklich sehr spannend ist kurz auf den Film „Das Heilende Bewusstsein“ eingegangen.

Im Kommentarteil fragte Irmi :

  Was halten Sie von dem Film „das Heilende Bewusstsein? Ist da was dran?

Weblink auf dem man sich auch den Film ansehen kann:

http://www.das-heilende-bewusstsein.de/2.html

Antwort 

Ja, da Bewusstsein ein Kontrollprozess ist kann es sowohl teilweise unseren Körper kontrollieren als auch unser Unterbewusstsein. Ein einfaches Beispiel tritt beim Atmen auf. Meist atmen wir unbewusst, aber wir können auch unseren Atem kontrollieren und bewusst schneller oder langsamer atmen. Wie ich in meinem Buch ausführe, haben wir ein teilweises Abbild unseres Körpers in der im Gehirn verankerten Körperkarte vorliegen. „Phantomschmerzen“, d.h. beispielsweise Schmerzen am Arm, die auch nach Amputation des Armes auftreten, rühren daher, dass das in den Verbindungen der Nervenzellen der Körperkarte gespeicherte „Bild des Armes“ noch vorhanden ist. In meinem Buch beschreibe ich ein Experiment von Ramachandran, das zeigt, dass sich unsere Köperkarte durch Lernen verändern kann. Warum sollten solche Veränderungen  nicht auch nur über unser Bewusstsein möglich sein? Es ist bekannt, dass wenn wir uns ein Bild vorstellen im Sehzentrum (im hinteren Teil) unseres Gehirns genau die Nervenzellen aktiviert werden, die auch beim Anblick des Bildes (also durch äußeren Sinneseindruck) aktiv werden. Im Filmbeitrag zur heilenden Funktion des Bewusstseins wird klar betont, dass es Beispiele für die heilende Wirkung des Bewusstseins gibt, es aber völlig unklar ist, wie das funktioniert. Vor allem wird auch seriöserweise gesagt,  dass die Möglichkeit zur Heilwirkung des Bewusstseins sehr individuell vom Patienten abhängt. Letztes könnte daran liegen, dass wir eben sehr verschiedene „Gehirnverdrahtungen“ haben. Ein schönes Beispiel für die unterschiedliche Gehirnverdrahtung tritt bei sogenannten Synästhesisten auf , das sind (wenige) Menschen, die z.B. wenn sie ein Ton hören gleichzeitig immer eine bestimmte Farbe sehen oder ein bestimmten Geschmack wahrnehmen. 

Durch verschiedene Verdrahtungen  im Gehirn haben eben dann bei einem Menschen , Gedankenvorgänge oder bewusst hervorgerufene Bilder im Gehirn eine Auswirkung auf bestimmt Körperfunktionen und bei einem anderen Menschen eben nicht. Gedanken und Bilder in unserem Gehirn sind ja nichts anders als physikalisch-chemische Prozesse, sie können also von ihrer Natur her eine direkte physikalische Auswirkung auf unseren Körper haben. Daher brauchen wir auch, um die heilende Wirkung des Bewusstseins auf den Körper grundsätzlich zu verstehen, keinerlei „spukhafte, neue mentale Kräfte“ (und es ist auch, nach allem was wir derzeit wissen, sehr unwahrscheinlich, dass Quanteneffekte dabei eine Rolle spielen). Dieses grundsätzliche Verständnis öffnet zumindest die Möglichkeit zu einem Detailverständnis – das therapeutisch äußerst wünschenswert wäre- von dem wir aber noch sehr, sehr weit entfernt sind.

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