Sprache und Bewusstsein

Unsere Sprache ist grundlegend für unser Bewusstsein. Im Gegensatz zu allen „Tiersprachen“ hat unsere menschliche Sprache eine rekursive Grammatik. Rekursiv heißt, dass wir beim Satzbau auf Regeln zugreifen, die mehr als einmal bei der Bildung eines Satzes angewendet werden. Wir können durch wiederholtes Einsetzen, Schachtelsätze bilden. Das klingt zunächst nicht sehr aufregend. Aber Dank dieser Denkstruktur in unserem Gehirn können wir auch bei allem was geschieht, „rekursiv“, d.h. wiederholt fragen: „Was kommt danach?“  Es ist dieser offene, bohrende Frageprozess, der meiner Meinung nach, unser bewusstes Denken kennzeichnet und der uns von allen Tieren unterscheidet.

Sprache ermöglicht eine neue Form der Evolution:

Unsere Sprache ist nicht nur ein „Sahnehäubchen“, das unser Denken verfeinert, sondern sie eröffnet einen fundamental neuen Weg zur Weitergabe von Information. Alle Lebewesen geben Information von Generation zu Generation durch das Erbmolekül (DNS) weiter. „Lernen“ erfolgt dabei durch Mutation und Selektion und erfordert einen Generationenwechsel. Sprache ermöglicht eine Weitergabe von Information samt „Lernen“

(durchspielen von Situationen, planen, Erzeugung oder Verwerfen von Ideen)  schon innerhalb einer Generation. Dies hat zusammen mit der Fähigkeit sprachliche Information in Buch oder elektronischer Form zu sammeln und zu verwerten unsere Evolution enorm beschleunigt. Kurz, Sprache ermöglicht eine völlig neue Form von Leben: „Geistiges Leben“.

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